Wenn einer von uns stirbt geh' ich nach Paris

Am Anfang steht ein Selbstmord. Eine Frau vergiftet sich, und ihre Familie verharrt im Schock. Keiner stellt Fragen. Nur dem jüngsten Sohn lässt das keine Ruhe. Als er zu fragen beginnt, drückt sich ein finsteres Kapitel der Familiengeschichte an die Oberfläche. Aus hinterlassenen Tagebüchern, Briefen, Akten aus einem Kinderheim und vielen Gesprächen montiert Filmemacher Jan Schmitt eine außergewöhnliche Dokumentation. Es geht um Verdrängung, Lügen, Religion und Beichte, die das große Schweigen über sexuelle Gewalt in der eigenen Familie begünstigt haben. Als Jan Schmitts Film 2009 in die Kinos kam, war er seiner Zeit voraus. Ein Jahr später brach in Deutschland ein Sturm der Entrüstung aus über systematischen Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche und staatlichen Einrichtungen. "Schmitts Film ist eine Spurensuche, die auch die therapeutische Odyssee eines Missbrauchsopfers zeigt - und die Linie eines unbewältigten Traumas, das auch die Nachkommen prägt", schrieb die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".
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