Liebe, Sex und Leidenschaft
Interessanterweise lautet der Titel der Romanvorlage von Alberto Moravia übersetzt "Langeweile". Diese wird sicher auch einige Zuschauer befallen, nämlich dann, wenn sie prinzipiell nicht in der Lage sind, sich auf langsam erzählte Geschichten einlassen können, die üblicherweise leider nur in Arthouse-Kinos gezeigt werden. Sicher, man braucht Geduld, sich die ewigen Frage-Odysseen des Hauptdarstellers Charles Berling anzuhören, welche schließlich nie eine Antwort erhalten. Umso spannender gestaltet sich die Entwicklung des Protagonisten, die vom desinteressierten Misantrophen bis hin zum von einer einzelnen Frau besessenen Liebhaber führt. Und wer möchte behaupten, dass er noch nie so sehr verliebt war, dass er dem anderen nicht auch mal hinterher spioniert hätte? Die Franzosen sind jedenfalls wahre Meister im Erzählen von Liebesgeschichten, die ach so harmlos beginnen und sich dann ins Furiose steigern, das hat auch dieser Film wieder bewiesen, für den sie zugegebenermaßen ein gewisses Maß an Geduld mitbringen sollten. Fazit: Liebe lieber langweilig